Kirchliche Trauung - Lesung und fürbitten

Vor Beginn der Trauhandlung im Gottesdienst stehen Lesung und Evangelium. Die hierfür ausgewählten Textstellen sollten möglichst Perspektiven für die Ehe aufzeigen und den Bezug des gemeinsamen Lebens zum Glauben verdeutlichen. Nachfolgend habe ich Ihnen einige Beispiele zusammengestellt:

Lesungen:

  • Psalm 23: Der Herr ist mein Hirt
  • Kohelet 4, 9-12: Der alleinstehende Mensch (Zwei sind besser als einer allein ... )
  • Brief an die Römer 12, 9-18: Aufforderung zu einem Leben aus dem Geist
  • Brief an die Römer 13, 8-10: Das grundlegende Gebot
  • 1. Brief an die Korinther 12, 31b - 13, 13: Das Hohelied der Liebe
  • Brief an die Epheser 4, 25 - 5, 2: Die Pflichten gegen den Nächsten
  • Brief an die Kolosser 3, 12-17: Der alte und der neue Mensch (Ihr seid von Gott geliebt ... )
  • 1. Johannesbrief 4, 7-12: Die Vollendung des Glaubens in der Liebe
  • Offenbarung 21, 1-7: Gottes Wohnen unter den Menschen 

Evangelien:

  • Matthäus 5, 1-12a: Bergpredigt, Seligpreisungen
  • Matthäus 19, 3-6: Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins.
  • Matthäus 22, 34-40: Die Frage nach dem wichtigsten Gebot
  • Markus 4, 30-32: Das Gleichnis vom Senfkorn
  • Johannes 2, 1-11: Die Hochzeit in Kana
  • Johannes 15, 1-17: Die Bildrede vom Fruchtbringen (oder nur Ausschnitt 15, 9-17: Liebt einander ... )

In den Fürbitten wird für das Brautpaar und deren Familien sowie die Anliegen der Kirche und der Welt gebetet. Es bietet sich an, die einzelnen Fürbitten von Personen vortragen zu lassen, die dem Brautpaar in irgendeiner Weise besonders nahe stehen.  Nach dem Vortragen einer Fürbitte antwortet die Gemeinde häufig mit einem Satz, der sich nach jeder Fürbitte wiederholt. Hier nun zwei Beispiele:

Beispiel 1:

 

Unser Herr Jesus Christus liebt die Menschen und will, dass ihr Leben unter seinem Anspruch und Zuspruch gelingt. Darum bitten wir ihn:

  • Gott, schenke N. und N. von deiner Liebe, dass sie einander und anderen Menschen zum Leben helfen und zu einem glücklichen Paar werden.
    Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Gott, ermutige sie, in allem den Weg Jesu zu gehen, deinen Willen zu tun und barmherzig zu sein, Geborgenheit zu geben und Frieden zu machen.
    Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Gott, bleibe bei ihnen mit deiner Treue, damit sie sich selbst und dem andern treu bleiben können und ihre Ehe erfüllend werde.
    Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Gott, segne ihre Familien, die Hochzeitsgemeinschaft, alle Verwandten und Bekannten, und sei du ihr Lohn für alles Gute, das sie unserem Paar erwiesen haben.
    Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Gott, führe ihnen gute Menschen zu, die ihnen als Freunde in Not und Freude beistehen und ein Stück des Weges mit ihnen gehen.
    Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Gott, gib auch friedliche Zeit und lass uns alle zur Gerechtigkeit und zum Verstehen der Völker beitragen, so viel wir in unserem Aufgabenbereich tun können.
    Wir bitten dich, erhöre uns.
  • Gott, sei nahe allen Altgewordenen und Einsamen, den Verzagten und Kranken, und nimm unsere Verstorbenen in dein ewiges, vollkommenes Leben.
    Wir bitten dich, erhöre uns.

Allmächtiger Gott, dein Sohn hat gesagt: Bittet, und ihr werdet empfangen. Wir sind ihm gefolgt und haben unsere Bitten ausgesprochen. So haben wir das feste Vertrauen, dass du uns erhörst durch Christus unseren Herrn.

Amen.

 

 

Beispiel 2:

 

Gott unser Vater, du hast der ehelichen Verbindung von Mann und Frau deinen Segen zugesagt. Voll Vertrauen kommen wir deshalb mit unseren Bitten:

 

für die Brautleute N.N.

  • bewahre zeitlebens ihre gegenseitige Verantwortung und ihr Vertrauen
  • schenke ihnen füreinander den Blick der Liebe, das rechte Wort und die helfende Hand
  • lass sie auch in Stunden der Einsamkeit und Enttäuschung füreinander da sein und immer wieder neu zueinander finden

für ihre Eltern, Angehörigen und für alle, die ihnen in Freundschaft verbunden sind,

  • lohne Du ihnen all ihre Liebe und lass sie den Lebensweg der Brautleute auch in Zukunft mit ihrer Zuneigung und Hilfsbereitschaft begleiten

für alle, die sich einmal das Jawort gegeben haben,

  • lass sie in Treue zu ihrem Versprechen stehen und im Vertrauen auf dich auch schwierige Zeiten gemeinsam durchstehen.

für alle, deren Ehe zerbrochen oder unglücklich ist,

  • heile du ihre Verletzungen und stärke und ermutige sie auf ihrem Weg

für die verstorbenen Angehörigen,

  • schenke ihnen Heimat bei dir, wo Trauer und Schmerz in ewige Freude verwandelt wird.

 

Gott, du bist unsere Hoffnung, unsere Kraft und Stärke. Gib, dass wir allezeit auf dich vertrauen und bei dir Hilfe finden, darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn.

Amen.


Diese zwei Beispiele sollen nur eine Anregung für die Formulierung eigener Fürbitten darstellen. Dies ist sicherlich keine ganz leichte Aufgabe. Vielleicht kann ihnen ihr zuständiger Pfarrer aber noch weitere Tipps geben.